Unbekannte entfernen Hetzplakate in Essen-Frintrop

Pressemitteilung vom 03.10.2013

Unbekannte haben in den letzten Tagen mehrere rassistische Plakate und Transparente entfernt, die Anwohner an einem ehemaligen Schulgebäude in Essen-Frintrop angebracht hatten. Dort soll in den nächsten Wochen eine Behelfsunterkunft für Flüchtlinge entstehen.

Seit Wochen bringen Anwohner und Neonazis an der Außenmauer der ehemaligen Walter-Pleitgen-Schule in Essen-Frintrop immer wieder Plakate und Transparente mit rassistischen und rechtspopulistischen Parolen an. Zu lesen sind dort Aufschriften wie „Syrians: YES – Gipsies: NO“ oder „Hier in Deutschland können Sie abkassieren, stehlen, sich im Supermarkt sattessen und das bezahlte Geld in Ihre Heimat schicken!!!“. In dem ungenutzten Schulgebäude soll in den nächsten Wochen eine provisorische Behelfsunterkunft für Flüchtlinge entstehen.

Unbekannte haben nun einige Plakate und Banner beseitigt und entsorgt. Das berichtete das linke Nachrichtenportal „Indymedia“ am Mittwoch. In einer dort veröffentlichten Erklärung heißt es: „Mit unserer Aktion wollen wir deutlich machen, dass rassistische Hetze gegen Flüchtlinge und Migranten in Frintrop keinen Platz hat. Wir werden die Aktivitäten von rassistischen Anwohnern und Rechtsradikalen auch weiterhin beobachten und notfalls dagegen einschreiten“.

„Es ist beschämend, dass derartige Hetzplakate über Wochen hinweg an dem Gebäude angebracht waren“, meint Tessa Kuijer, Pressesprecherin der Antifa Essen Z. „Die Stadt Essen muss dafür sorgen, dass sämtliche Plakate mit fremdenfeindlichen und volksverhetzenden Inhalten so schnell wie möglich entfernt werden. Es kann nicht sein, dass Flüchtlinge, die in Essen Schutz vor Krieg und Verfolgung suchen, bei ihrer Ankunft mit rechten Hetzplakaten begrüßt werden.“

Seit Wochen protestieren rechte Parteien und Teile der Anwohnerschaft gegen die geplante Flüchtlingsunterkunft in Frintrop. Anwohner haben bereits über 1000 Unterschriften gegen die Eröffnung des Flüchtlingsheims gesammelt. Auch die Essener NPD demonstrierte am 07.09. gegen die Unterbringung von Flüchtlingen in dem Stadtteil. Für den kommenden Samstag hat die rechtspopulistische Kleinpartei „PRO NRW“ eine Kundgebung vor dem ehemaligen Schulgebäude angekündigt. Antifaschistische Initiativen rufen ab 12.30 Uhr zu einer Gegenkundgebung auf.