Protest gegen Salafisten in Bochum

Pressemitteilung – Essen, 30.08.2015

Bochum: Linke Demonstranten vertreiben Koran-Verteiler

Rund 40 linke Aktivisten haben am Samstag an einer Kundgebung gegen salafistische Koran-Verteiler in der Bochumer Innenstadt teilgenommen. Die Islamisten mussten ihre Aktion vorzeitig beenden.

Unter dem Motto „No more Lies! – Gegen Rassismus und Islamismus“ beteiligten sich am gestrigen Samstag rund 40 linke Aktivisten an einer Kundgebung auf dem Kurt-Schumacher-Platz am Bochumer Hauptbahnhof. Der Protest richtete sich gegen den salafistischen Verein „Lies!“, der seit geraumer Zeit in zahlreichen deutschen Städten den Koran verteilt. Zu der Kundgebung aufgerufen hatten linke und antifaschistische Gruppen aus mehreren Ruhrgebietsstädten. Als einige der Kundgebungsteilnehmer zur Kortumstraße zogen, wo der Verein „Lies!“ seinen Informationsstand aufgebaut hatte, legte die Polizei den sechs anwesenden Salafisten nahe, ihre Aktion zu beenden, um Konflikte zwischen den beiden Gruppen zu vermeiden. Die Islamisten kamen dieser Aufforderung nach und lösten ihre Versammlung gegen 13.30 Uhr auf.

Medienberichten zufolge hat der islamistische Verein „Lies!“ in den vergangenen Jahren mehrere Kämpfer für die Terrororganisation „Islamischer Staat“ angeworben (1).

„Hinter dem Verein stecken sogenannte Salafisten, also Anhänger einer besonders radikalen und fundamentalistischen Strömung des sunnitischen Islams“, erklärt Tessa Kuijer, Pressesprecherin der Antifa Essen Z, die ebenfalls zu der Kundgebung in Bochum aufgerufen hatte. „Die Salafisten kämpfen für einen  Gottesstaat, in dem sich alle Menschen einer strikten Auslegung islamischer Glaubensvorschriften unterwerfen müssen. Für Anders- oder Nichtgläubige, emanzipierte Frauen oder Homosexuelle ist in einer solchen Gesellschaft kein Platz. Für uns als linke, antifaschistische Gruppe ist es daher selbstverständlich, gegen die Informationsstände der Salafisten zu protestieren.“ Den Erfolg der Protestaktion betrachtet Kuijer als Ansporn: „Die islamistischen Koran-Verteiler können sich in Zukunft öfter auf Gegenwind von links einstellen. Unser Ziel ist es, den Salafisten den öffentlichen Raum zu nehmen.“

Nach dem Ende der Kundgebung fuhren die Teilnehmer geschlossen nach Essen, um die Proteste gegen die flüchtlingsfeindlichen Aufmärsche der rechten Partei „PRO NRW“ zu unterstützen.

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(1) http://www.welt.de/politik/deutschland/article133423847/Erst-Korane-verteilt-dann-fuer-Allah-in-den-Krieg.html;
http://www.dw.de/stippvisite-bei-den-salafisten/a-18026093