Nazi-Schmierereien auf jüdischem Friedhof: Täter festgenommen

Wie die Essener Polizei gestern (25.07.) mitteilte, wurden drei Personen festgenommen, denen vorgeworfen wird, in der Nacht vom 20. auf den 21. April zahlreiche Grabsteine auf einem jüdischen Friedhof in Essen-Huttrop mit Hakenkreuzen und anderen nationalsozialistischen Symboliken beschmiert zu haben. Bei den mutmaßlichen Tätern handelt es sich um zwei 20-jährige Männer aus Essen und Gelsenkirchen sowie um eine 18-jährige Essenerin. Die beiden Festgenommenen aus Essen haben bereits eine Tatbeteiligung eingeräumt.

Mitteilung der Essener Polizei
Bericht auf derwesten.de

Pressemitteilung: Neonazis stören Mahnwache am jüdischen Friedhof

Am Donnerstag, dem 19.5.2011, fand in Essen-Huttrop eine antifaschistische Kundgebung mit rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Anlass der Veranstaltung war ein Anschlag, bei dem vor zwei Wochen über 30 Grabsteine am Jüdischen Friedhof an der Steeler Straße mit Hakenkreuzen, SS-Runen und weiteren
rechten Symbolen beschmiert wurden. Um diese Ereignisse nicht unkommentiert zu lassen, rief das Bündnis „Essen Stellt sich quer“ zu einer Gedenkkundgebung auf.

Während der Veranstaltung tauchten vier bekannte Essener Neonazis auf, unter ihnen Mitglieder der NPD und der örtlichen Kameradschaftsszene. Die anwesende Polizei nahm die Neonazis zunächst nicht wahr, da sie sich nicht unmittelbar an der Kundgebung aufhielt. Durch das entschlossenes Auftreten der anwesenden Antifaschistinnen und Antifaschisten, die sich den Rechten in den Weg stellten, konnten diese dazu bewegt werden, den Rückzug anzutreten. Die Polizei nahm anschließend die Personalien der Nazis auf und erteilte Platzverweise.

„Ein solch dreistes Auftreten von Vertretern der rechten Szene im öffentlichen Raum kann und darf nicht toleriert werden. Ein konsequent verstandener Antifaschismus muss in unseren Augen das Ziel haben, die Wiederholung derartiger Ereignisse zu verhindern.“ forderte Tessa Kujier, Pressesprecherin der Antifa Essen Z.

Die Kundgebung konnte im Anschluss ohne weitere Zwischenfälle beendet werden.

19.05.: Kundgebung wegen antisemitischer Schmierereien in Essen-Huttrop

Am 20. April wurden zahlreiche Gräber auf dem jüdischen Friedhof in Essen-Huttrop mit Hakenkreuzen und SS-Ruhnen beschmiert. Aus diesem Anlass veranstaltet das Bündnis Essen stellt sich quer am Donnerstag, dem 19.05., eine Kundgebung vor dem jüdischen Friedhof in Essen-Huttrop (Steeler Straße/ Ecke Knaudtstraße).

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Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof in Essen beschmiert

Essen. Die jüdische Kultusgemeinde in Essen ist schockiert: Rund 30 Grabsteine sind in der Nacht zu Donnerstag mit rechtsradikalen Symbolen beschmiert worden. Einen so massiven Angriff habe die Gemeinde in den vergangenen 20 Jahren nicht erlebt.

Entsetzen in der jüdischen Kultusgemeinde: In der Nacht zu Donnerstag sind rund 30 Grabsteine des jüdischen Friedhofs an der Schulzstraße mit rechtsradikalen NS-Symbolen wie SS-Runen und Hakenkreuzen beschmiert worden. „Einen so massiven Angriff hat es in den vergangenen 20 Jahren nicht gegeben“, sagte Vorsitzender Hans-Hermann Byron.

Den kompletten Artikel gibt es bei der Online-Ausgabe der WAZ.

Pressemitteilung zur NPD-Kundgebung am 9.11.

Eine erste Einschätzung zur gestrigen Kundgebung der NPD in Essen Borbeck und den Gegenprotesten findet Ihr in unserer Pressemitteilung. Ein ausführlicher und bebilderter Bericht folgt in den nächsten Tagen.

Pressemitteilung: Lautstarker Protest gegen NPD in Borbeck

Für den 9.11.2010, den 72. Jahrestag der Reichspogromnacht, hatte die NPD-Essen eine Kundgebung angemeldet, an der rund 40 Personen teilnahmen. An dieses geschichtsträchtigen Datum wollten die Anhänger der extrem rechten Partei vorgeblich der Opfer der innerdeutschen Grenze gedenken. Doch bereits im Vorfeld stieß das Vorhaben auf breiten Protest und völliges Unverständnis. „Dass diese Veranstaltung überhaupt genehmigt wurde ist für uns nicht nachvollziehbar“, so Tessa Kujier, Pressensprecherin der Antifa Essen Z.
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Gegenaktivitäten zur NPD-Kundgebung am 9.11. in Borbeck

Für den 9.11. hat die Essener NPD eine Kundgebung im Stadtteil Borbeck angemeldet. Am Jahrestag der Reichspogromnacht wollen die Neonazis den „Maueropfern“ der DDR gedenken. Gegen dieses Vorhaben hat sich ein zivilgesellschaftliches Bündnis zusammengefunden, das eine Gegenkundgebung auf dem Höltingplatz organisiert hat. Ebenfalls am 9.11. findet in Duisburg eine Gedenkkundgebung statt, die von verschiedenen antifaschistischen Gruppen aus der Region getragen wird. Die Gedenkveranstaltung wurde zeitlich so geplant, dass eine anschließende Teilnahme an den Protesten gegen die NPD-Kundgebung möglich ist.

17.00 Uhr – Mahnmal an der alten Stadtmauer -Rabbiner-Neumark-Weg – Duisburg
Gedenkkundgebung antifaschistischer Gruppen zum Jahrestag der Pogromnacht

18.00 Uhr – Höltingplatz/Fußgängerzone – Essen-Borbeck
Kundgebung und Mahnwache gegen die NPD-Veranstaltung in Borbeck

19.00 Uhr – Rudolf-Heinrich-Straße – Essen-Borbeck
NPD-Kundgebung

Gedenkkundgebung in Duisburg

Ebenfalls am 9.11. diesen Jahres will ein Buendnis verschiedener Antifagruppen eine Kundgebung in Duisburg abhalten, die an die Opfer der Reichspogromnacht erinnert. Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung, einen Aufruf und Internet-Mobimaterial wie Banner finden sich auf der Homepage des Buendnisses. Wie die Veranstalterinnen bekraeftigen, ist die Kundgebung terminlich so platziert, dass eine gemeinsame Abreise in Richtung Borbeck, um an eventuellen Protesten gegen die NPD-Kundgebung teilzunehmen, geplant.

Nazikundgebung am 9.11.2010

Wie bereits im Vorjahr will die Essener NPD eine Kundgebung am 9.11. abhalten. Die von NPD-Ratsherr Marcel Haliti angemeldete Veranstaltung soll erneut in Borbeck stattfinden und sich dem Gedenken an die „Mauertoten“ widmen. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass sich am 9.11. immer auch die Reichspogromnacht 1938 jaehrt, stellt dies eine kaum zu ertragende Provokation und einen mutwilligen Versuch, erinnerungspolitische Diskurse zu verschieben, dar.

Wieder ist zu erwarten, dass die Nazis sich – ausgerechnet an diesem Tag – mit Fackeln in der Borbecker Innenstadt positionieren wollen. Eine Kritik an dieser von den polizeilichen Behoerden erlaubten Praxis formulierten wir bereits im Vorjahr, jedoch steht bisher zu erwarten, dass die Nazis erneut die Erlaubnis fuer ein derartiges Prozedere bekommen werden.

Ueber eventuelle Gegenproteste werden wir euch hier zeitnah informieren.

Reaktionen auf Gedenkkundgebung und NPD am 9.11. in Borbeck

Als Reaktion auf die NPD-Kundgebung am 9. November auf dem Borbecker Germaniaplatz hat sich die Ratsfraktion der Linkspartei am 13.11. mit einem offenen Brief an die Essener Polizeipräsidentin gewandt. Darin heißt es:

Die Symbolik brennender Fackeln am Jahrestag der Pogromnacht stellt eine unverhohlen positive Bezugnahme der Neonazis auf die Ereignisse vor 71 Jahren dar. Deshalb fragen wir Sie:

  • Warum wurde die Kundgebung der Neonazis unter diesen Umständen genehmigt?
  • Warum wurden, anders als noch am 9. November 2004, keine Versuche unternommen, die Versammlung der Neonazis zu verbieten?
  • Warum wurde die Öffentlichkeit nicht schon im Vorfeld über die geplante Versammlung in Kenntnis gesetzt?

 

Das komplette Schreiben findet Ihr hier.

Presseberichte zur Gedenkkundgebung
Gegen das Vergessen – Borbecker Kurier vom 11.11.
Der falsche Weg – Borbecker Kurier vom 11.11.
Großaufgebot der Polizei – Borbecker Nachrichten vom 12.11.

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