Zur Bündnisarbeit gegen „Oseberg“

Am 6. Juni 2009 veranstaltet das Bündnis gegen Oseberg, in dem auch die Antifa Essen Z organisiert ist, eine Demonstration gegen den im April eröffneten Nazi-Laden. Das Bekleidungsgeschäft „Oseberg“ verkauft ausschließlich Artikel der Neonazi-Marke „Thor Steinar“. „Thor Steinar“ wird von Rechten für Rechte produziert und fast ausschließlich von Neonazis getragen. Die Existenz eines solchen Ladens bedeutet somit eine Stärkung rechter Subkultur und Infrastruktur in Essen. Für uns Grund genug am 6. Juni auf die Straße zu gehen.

Veranstalter der Demonstration ist das im April gegründete Bündnis gegen Oseberg, in dem neben mehreren Essener Antifa-Gruppen auch linke Parteien und diverse zivilgesellschaftliche Initiativen vertreten sind.

Bündnisarbeit bedeutet stets ein Abwägen zwischen dem Verlust inhaltlicher Schärfe und dem Gewinn öffentlicher Aufmerksamkeit. Die kurzfristigen Ziele unserer Aktivitäten gegen das Oseberg bestehen darin, einerseits unseren Protest gegen die Etablierung rechter Subkultur in die Öffentlichkeit zu tragen und andererseits eine möglichst baldige Schließung des Geschäftes zu erwirken. Zur Erreichung dieser Ziele ist die Zusammenarbeit mit anderen Gruppen aus dem linken Spektrum nach unserem Dafürhalten ein vertretbares Mittel – sofern ein inhaltlicher Minimalkonsens, der sich gegen Rassismus, Antisemitismus und Nationalismus richtet, bei allen Beteiligten vorausgesetzt werden kann. So waren wir von Beginn an erfolgreich darum bemüht, einer inhaltlichen Öffnung des Bündnisses hin zur so genannten politischen Mitte entgegen zu wirken und die genannten Mindeststandards zu wahren.

Auf der Demonstration am 6. Juni wollen wir uns für eine antifaschistische Position stark machen, die über die Ablehnung neonazistischer Bekleidungsgeschäfte hinaus geht und auch den Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus bundesdeutscher DemokratInnen ins Visier nimmt. Zudem wollen wir – wie bei jeder anderen Gelegenheit auch – auf die Perspektiven einer emanzipatorischen Überwindung kapitalistischer Verhältnisse hinweisen und unsere Forderung nach der Abschaffung von Nation, Eigentum und Lohnarbeit auf die Straße tragen.

Daher rufen wir zur Beteiligung am Antifa-Block in der Bündnisdemo am 6.6. in Essen auf!